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Pressemitteilung

Mittelstand im Wandel: Warum Robotik und Automation für immer mehr Unternehmen attraktiv werden

29. April 2025

  • Digitale Lösungen vereinfachen Risikobewertung für Cobots
  • Sinkendes Preisniveau macht Robotik für den Mittelstand attraktiv
  • Von der Großküche bis zur Fertigung: Robotik im Praxiseinsatz

Was, wenn Arbeit nicht mehr Arbeit ist? Wenn monotone Tätigkeiten unterhaltsam werden? Wenn aus Schwerstarbeit ein Sprachbefehl wird? Wie weit sich Vision und Realität bereits angenähert haben, wird die automatica 2025 zeigen. Dort zeigen Aussteller aus aller Welt, wie Roboter, Cobots und Humanoide mit Menschen interagieren, sie unterstützen und neue, spannende Arbeitsinhalte generieren.

Cobots dringen verstärkt in neue Arbeitsbereiche vor. Sie assistieren bei Reha-Therapien, übernehmen monotone Tätigkeiten in der Verwaltung oder arbeiten in Großküchen. So zeigt Fanuc auf der automatica eine Kochstation, bei der ein Cobot Brötchen belegt und ein sechsachsiger Industrieroboter Mahlzeiten zubereitet. Auch Yaskawa demonstriert smarte Gastronomie-Lösungen, die den Personalmangel lindern könnten.

Low-cost-Automation bei Bender+Wirth: Erfolgsmodell für den Mittelstand

Ein konkretes Beispiel für praktische und kosteneffiziente Automatisierung liefert das Unternehmen Bender+Wirth. Der Mittelständler suchte eine Lösung zur Montage von CoBs (Chip-on-Board Bausteinen), doch klassische Systemintegratoren sprengten das Budget. Dank einer selbst konzipierten Roboterzelle mit Scara-Robotern von Epson konnte die Automation in Eigenregie umgesetzt werden. Geschäftsführer Martin Bender betont: „Die einfache Integration und Programmierung waren entscheidend – unser Mitarbeiter konnte nach einer Schulung bei Epson die Anlage selbst einrichten.“ Ein Beispiel, das zeigt, wie auch kleinere Unternehmen mit begrenzten Ressourcen vom Einsatz moderner Robotik profitieren können.

Digitale Risikobeurteilung für sichere Cobots

Parallel dazu erleichtert ein neues, patentiertes System des Fraunhofer IFF die gesetzlich vorgeschriebene Risikobeurteilung beim Einsatz von Cobots. „Wir stellen auf der automatica ein patentiertes System vor, dass diese Risikobeurteilung deutlich erleichtert“, sagt Dr.-Ing. Roland Behrens, Abteilungsleiter Menschzentrierte Arbeitssysteme beim Fraunhofer IFF in Magdeburg. „Das kommt insbesondere kleineren und mittelständigen Betrieben zugute, die Bedarf an mehr Automatisierung haben, aber nicht über die finanziellen Mittel verfügen, um einen klassischen Systemintegrator zu beauftragen. Mit dieser Lösung können Anwender ganz ohne Vorwissen eine Risikobeurteilung eigenständig durchführen.“

Diese Entwicklung könnte den Einsatz von Cobots weiter beflügeln, denn tatsächlich fokussieren viele Unternehmen aufgrund des Fachkräftemangels auf die Anschaffung von Robotern. Und weil Cobots immer günstiger und die Programmierung bzw. Parametrierung immer einfacher werden, rechnen sich Roboter-Arbeitsplätze inzwischen auch für kleine Unternehmen. Wie günstig der Einstieg in die Robotik sein kann, belegt igus auf der automatica. Bei den Kölnern gibt es Cobots schon ab rund 5.000 Euro und wie sie eingesetzt werden können, zeigt das Unternehmen in der eigenen Fertigung. Alexander Mühlens, Leiter Geschäftsbereich Low-Cost-Automation: „Wir setzen bei uns im Spritzguss zum Beispiel Roboter zum Entfernen der Angüsse ein. Der Roboter kostet rund 10.000 Euro, und der Return of Invest ist schon nach sechs Monaten erreicht.“ Das macht Cobots zu einer effizienten Lösung auch für den Mittelstand, zumal man für die Inbetriebnahme keine Roboter-Experten braucht.

KI qualifiziert Roboter für neue Aufgabenbereiche

Je einfacher und intuitiver der Umgang mit kollaborativen Robotern wird, desto mehr Einsatzmöglichkeiten tun sich auf. Kein Wunder, setzen die Hersteller alles daran, ihre Cobots durch den Einsatz Künstlicher Intelligenz für ein möglichst breites Aufgabenspektrum zu qualifizieren. So hat Universal Robots jüngst mit dem UR AI Accelerator eine Lösung vorgestellt, die es Entwicklern erlaubt, ihre Robotiklösungen mit modernster KI-Technologie auszustatten.

In eine ähnliche Richtung geht auch Delta Electronics. Das Unternehmen zeigt auf der automatica mit dem innovativen Cognibot Kit, wie sich die Cobots der D-Bot-Serie mit fortschrittlichen kognitiven Fähigkeiten ausstatten lassen, darunter Sprachsteuerung, 3D-Maschinenvisionssysteme, Künstlicher Intelligenz und mehr. Durch die verbesserte Performance erweitert Delta die Einsatzmöglichkeiten der Cobots in verschiedenen Fertigungsumgebungen erheblich. Dazu Michael Mayer-Rosa, Global Head of Intelligent Robot Systems (IRS) bei Delta: „Das Cognibot Kit macht kognitive Robotik für Unternehmen jeder Größe zugänglich. Dies ist besonders vorteilhaft für Länder wie Deutschland, in denen mittelständische Unternehmen weit verbreitet und mit Arbeitskräftemangel konfrontiert sind. Die einfache Integration in bestehende Umgebungen war ein zentraler Schwerpunkt, der es kleineren Unternehmen ermöglicht, die Effizienz und Flexibilität der Automatisierung in Produktion, Logistik und Service mit einer kostengünstigen Lösung zu nutzen.“

Praktikable und einfache Lösungen auf der automatica

Praktikable und einfache Lösungen wie diese sind es, die KMU in Europa im Kampf gegen den Fachkräftemangel brauchen und auf der automatica auch finden. Die gute Nachricht dabei: In naher Zukunft werden die Einstiegshürden für Automation noch weiter sinken. Die Hersteller von Robotern und Anlagen arbeiten intensiv an Sprachsteuerungsmodellen, was die Programmierung auch für Laien zum Kinderspiel machen soll. Auf der automatica wird sich zeigen, wie weit die Entwicklungen in diesem Sektor bereits fortgeschritten sind.

Zugehöriges Bildmaterial

Ein Mann im schwarzen Shirt platziert eine Kiste unter einem silbernen Roboterarm, der mit einer Hebevorrichtung ausgestattet ist.
© Messe München GmbH
Ein UR20 Cobot nimmt einem Mitarbeiter schwere Arbeiten ab.
Eine Frau mit blonden Haaren und blauem Shirt hält einen weiß-blauen Roboterarm, der über zwei Solarpaneelen schwebt.
© Messe München GmbH
Cobots werden in vielen Bereichen zum nützlichen Assistenten des Menschen.
Nahaufnahme von mehreren schwarz-orangenen Roboterarmen, die mit Präzessionswerkzeugen arbeiten.
© Messe München GmbH
Wie günstig der Einstieg in die Robotik sein kann, beweist igus mit seinen Cobots auf der automatica.
Ein Mann im schwarzen Shirt platziert eine Kiste unter einem silbernen Roboterarm, der mit einer Hebevorrichtung ausgestattet ist.
Eine Frau mit blonden Haaren und blauem Shirt hält einen weiß-blauen Roboterarm, der über zwei Solarpaneelen schwebt.
Nahaufnahme von mehreren schwarz-orangenen Roboterarmen, die mit Präzessionswerkzeugen arbeiten.
Matthias Glötzner
Matthias Glötzner
  • PR Manager