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Pressemitteilung

Cobots und No Code: Robotik für alle

29. März 2022

  • Breites Angebot an kollaborativen Robotern
  • Neueinsteiger und Start-ups präsentieren ihre Cobots auf der automatica
  • No Code für barrierefreien Robotikeinstieg

Knapp drei Monate vor dem Start der automatica, die vom 21. bis 24. Juni auf dem Gelände der Messe München stattfindet, steht fest: Noch nie gab es ein derart breites Angebot an kollaborativen Robotern wie in diesem Jahr. Und: Sie sind einfacher zu bedienen denn je. Letzteres gilt auch für Industrieroboter. Hier erlaubt No Code Robotik einen nahezu spielerischen Umgang mit Robotern.

Diese und viele weitere Entwicklungen verfolgen ein Ziel: die Demokratisierung der Robotik. Künftig soll jedermann Roboter ohne spezielle Kenntnisse bedienen können. Bei den Cobots gelingt das dank einfacher Programmiermöglichkeiten bereits heute. Die problemlose Integration und Bedienung dieser Geräte sind denn auch wesentliche Gründe für deren Popularität.

Der Markt für diese Spezies wächst derzeit beträchtlich. Allein Branchenprimus Universal Robots hat nach eigener Angabe bereits über 50.000 Cobots in allen möglichen Applikationen im Einsatz. Kim Povlsen, Geschäftsführer des dänischen Unternehmens, bezifferte das Potenzial an Cobots im Gespräch mit dem Handelsblatt auf etwa neun Millionen Einheiten, und sieht die Branche auf dem Weg zu Milliardenumsätzen.

Cobot ist nicht gleich Cobot

Da wundert es nicht, dass viele Hersteller ihre Liebe zum Cobot entdecken. Während die einen ihre Standardroboter durch die Integration zahlreicher Safetyfeatures für die direkte Mensch-Roboter-Interaktion qualifizieren, setzten andere auf die Entwicklung spezieller Leichtbauroboter.

Die Besucher der automatica können sich in München von den Vor- und Nachteilen der beiden unterschiedlichen Welten selbst ein Bild machen. Der Hype liegt aber ganz eindeutig bei den Leichtbau-Cobots. Hier führt der Wettbewerb zwischen etablierten Herstellern und Start-ups zu einer nie dagewesenen Dynamik.

Fanuc: Marktführerschaft im Visier

Fanuc zeigt drei neue Cobot-Modelle, die sich durch geringes Gewicht und intuitive Drag-and-Drop-Programmierung auszeichnen und damit auch für Erstanwender von besonderem Interesse sein dürften. Um die steigende Nachfrage zu erfüllen, will Fanuc nicht nur die Produktionskapazitäten hochfahren. Shinichi Tanzawa, CEO von Fanuc Europa, verfolgt ein weiteres Ziel: „Wir wollen der klare Marktführer für Cobots in Europa werden.“

Was die Marktbegleiter von der Idee halten, bleibt abzuwarten. Kuka jedenfalls setzt auf Innovation total und präsentiert mit dem LBR iisy einen Cobot, der dank brandneuem Betriebssystem auch hinsichtlich der Bedienung Maßstäbe setzen soll. Aufstellen, einschalten, loslegen – das verspricht Kuka.

Ähnliche Versprechung macht ABB. Auch die neuen Cobot Familien GoFa und SWIFTI sollen besonders einfach zu bedienen sein und sich durch hohe Traglasten und Geschwindigkeiten auszeichnen. „Unser neues Cobot-Portfolio ist das vielseitigste auf dem Markt”, so Sami Atiya, Leiter des ABB Geschäftsbereichs Robotik & Fertigungsautomation.

Und Yaskawa? Die Japaner zeigen auf der automatica ihre HC DTP Cobot-Serie unter dem Motto Easy – Smart – Schutzzaunlos. Mit dem neuen Yaskawa Ecosystem bietet der Hersteller eine Vielfalt an bewährten Partner- und Inhouse Plug&Play Produkten, mit denen der Kunde seine Cobot-Zelle modular aufbauen kann.

Neueinsteiger und jede Menge Start-ups

Wer denkt, nur die großen Industrieroboterhersteller könnten Cobots bauen, wird auf der automatica eines Besseren belehrt. Die Anzahl an neuen, jungen oder branchenfremden Herstellern wächst exponentiell und mit ihr die Ideen für unterschiedlichste Cobot-Varianten für alle möglichen Einsatzfälle.

So zeigt igus, bislang vor allem als Hersteller von Energieführungsketten bekannt, den preislich attraktiven Kunststoff-Cobot ReBeL, der mit rund zehn Kilogramm Gewicht die Einstiegshürden auf ein Minimum senkt. Damit wird die Maschine insbesondere bei einfachen Applikationen zum Einsatz kommen, bei denen sich die Robotik bislang nicht lohnte. Am anderen Ende der Range agiert unter anderem Neura Robotics. Die Schwaben präsentieren mit den Cobots Lara und Maira hochentwickelte Produktionsassistenten mit cleanem Design, Spracherkennung und herausragender Performance.

Zwischen low cost und high end präsentieren Hersteller aus aller Welt, darunter Comau, Denso, Doosan, Franka Emika, Kassow, Omron, Rethink, Stäubli, Techman und viele weitere Cobotlösungen für alle möglichen Applikationen. Nicht zu vergessen: Auf der automatica stellt auch das wertvollste deutsche Robotik-Start-up Agile Robots aus. Die jüngsten Entwicklungen dieses Unternehmens werden nicht nur von Großinvestoren mit Spannung erwartet.

No Code: barrierefreier Robotikeinstieg

Auch bei den klassischen Industrierobotern steht die Programmierung vor einer kleinen Revolution. Wo immer Anwendungen es erlauben, werden künftig neue Methoden die klassische Hochsprachen-Programmierung substituieren. Dabei geht es nicht nur darum, Neueinsteigern einen barrierefreien Robotikeinstieg zu ermöglichen. Vielmehr lässt sich durch No Code Robotics bei vielen Applikationen die Programmierzeit um – sage und schreibe – den Faktor 70 reduzieren.

Das verspricht zumindest das junge Unternehmen Wandelbots. Mit seiner Stiftprogrammierung stellt das Dresdener Start-up die Programmierwelt auf den Kopf. Ist beispielsweise eine Schweißbahn zu programmieren, fährt der User diese einfach mit dem sogenannten TracePen ab. Das kann jeder und es ist atemberaubend schnell. Zudem spart es teure Programmierzeit. Eine außergewöhnliche Innovation, die das automatica-Publikum zu sehen bekommt.

Auch Epson präsentiert wie viele andere Roboterhersteller in München eine no-code Programmierumgebung für Robotikeinsteiger mit wenig oder keiner Fachkenntnis. Damit lassen sich die Vierachs-Roboter des Herstellers schnell und einfach bedienen.

Ein Horst für alle Fälle

Einen ebenfalls interessanten Weg, um die Roboterprogrammierung exakt den Fähigkeiten der Anwender anzupassen, beschreitet Fruitcore Robotics. Das Konstanzer Unternehmen bietet für seine Horst Roboter jetzt vier Software-Pakete: Starter, Profi, Digital und Premium. Ändern sich die Anforderungen, buchen die Anwender einfach ein anderes Paket. Das schafft maximale Flexibilität und Zukunftssicherheit.

Die Exponate auf der automatica beweisen es: Endlich rückt der Mensch in den Mittelpunkt der Entwicklungen. Und der derzeitige Entwicklungsstand lässt erwarten, dass Roboter in naher Zukunft genauso einfach zu bedienen sein werden wie ein Smartphone.

Zugehöriges Bildmaterial

Fanuc
Kuka
Igus
IPA
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Kuka
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Sabine Wagner
  • PR Manager