BarrierefreiheitKontaktSprache auswählen: EN

3 Fragen an … Mathias Behounek, CEO SAFELOG

Dem AMR-Markt wird ein enormes Wachstumspotenzial prognostiziert.
Teilen Sie diese Prognosen und falls ja, warum?

Grundsätzlich sprechen wir nicht mehr von AGVs, AMR oder FTF, sondern fassen alle Fahrzeuge unter dem Begriff mobile Roboter zusammen. Abgesehen von kleinen Nuancen verfügen die Roboter unabhängig von dem Begriff, unter dem sie vertrieben werden, über nahezu identische Fähigkeiten.

Automatisierung mit mobilen Robotern liegt im Trend. Die Gründe dafür sind vielfältig:

  • Das Personal für einfache, wiederkehrende Transportaufgaben in den Betrieben fehlt
  • Gesetzliche Vorgaben in Bezug auf die ergonomische Belastung
  • 24/7 Verfügbarkeit
  • Sicherheit

Wir merken seit mehreren Jahren, dass sowohl die Anzahl der angefragten Projekte als auch die Komplexität dieser Projekte zunimmt. Durch große Leuchtturmprojekte konnte in der jüngeren Vergangenheit ein Vertrauen in die Technologie aufgebaut werden, das dieses Wachstum mitbegründet.

© Messe München GmbH

Wie steht es um den Einsatz von mobiler Robotik im Mittelstand und wie können auch KMU von dieser Technologie profitieren?

Die Technologie ist bereits im Mittelstand angekommen. Wir haben schon viele Projekte bei mittelständischen Unternehmen umgesetzt, bei denen mit einer kleinen Anzahl an Robotern Prozesse erfolgreich automatisiert wurden. Im April haben wir mit TRUMPF eine Partnerschaft geschlossen, um den Einsatz von mobilen Robotern in Kombination mit einer speziellen Materialflusssoftware für KMU aus dem Bereich der Blechbearbeitung interessant zu machen. An der TH Rosenheim sind wir an einem Forschungsprojekt beteiligt, das einen ähnlichen Ansatz für holzverarbeitende Betriebe verfolgt. Es ist wichtig, dass auch KMU von der fortschreitenden Automatisierung profitieren können.

Inwieweit kann oder wird KI den Einsatz bzw. die Anwendungsbereiche von mobiler Robotik beeinflussen?

Zum aktuellen Zeitpunkt spielt KI bei der Erstellung von Prozessbeschreibungen, Roboterkonfigurationen oder Navigation noch keine entscheidende Rolle. Die Datenbasis ist momentan noch zu gering und die Algorithmen sind nicht ausreichend trainiert, um bei diesen Aufgaben von großem Nutzen zu sein. Die Aufgabe der Roboterhersteller in den kommenden Jahren besteht darin eine eigene, gekapselte Künstliche Intelligenz zu entwickeln und zu trainieren, um in den nächsten Jahren bei Layoutentwicklungen oder Inbetriebnahmen KI einsetzen zu können.

Der Einsatz bei der Erstellung oder Bearbeitung von Lasten- oder Pflichtenheften ist ebenfalls denkbar, muss aber ebenso trainiert werden.

Generative KIs wie ChatGPT verfügen nicht über die notwendige Datengrundlage, um belastbare Ergebnisse zu liefern und sollten aus Sicherheitsgründen generell nicht zum Einsatz kommen.

SAFELOG setzt nach wie vor auf „Human Intelligence“. Schlaue Algorithmen, die auf jahrelanger Projekterfahrung basieren, können momentan noch von keiner KI abgebildet werden.

Durch KI lassen sich bestimmt einige Abläufe beschleunigen und vereinfachen, zum jetzigen Zeitpunkt sehe ich aber noch keinen flächendeckenden Einsatz.